Primo Levi

2007 entschieden die Schüler*innen, dass ihre Schule fortan
den Namen eines Partisans, Auschwitz-Überlebenden und
späteren Schriftstellers tragen soll.

Kurzüberblick

Die Biographie Primo Levis ist komplex genug, um von ihr Erfahrungen ableiten zu können, die programmatisch und auch vorbildhaft für das Schulleben einer „Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage” sind: engagiert, wissbegierig & immer mit Haltung.

Leben

Zwei Jahre nach seinem erfolgreichen Chemie-Studium schließt er sich im Herbst 1943 dem antifaschistischen Widerstand an. Nur wenige Monate später wird er aufgrund seiner jüdischen Abstammung zuerst in das KZ bei Modena und anschließend nach Auschwitz deportiert. Er übersteht die elf Monate bis zur Befreiung nur, weil seine Kenntnisse als Chemiker in dem Werk der I.G. Farben gebraucht wurden. Nach seiner Rückkehr nach Turin beginnt er, als Autor aktiv zu werden.

Vorbild

Anders als viele seiner Generation trieb es Primo Levi an, das Erlebte durch Erzählungen zu verarbeiten. Gleichzeitig ermöglichten ihm seine persönliche Neigung und seine wissenschaftlich geprägte Beobachtungsgabe eine präzise Wahrnehmung und Erinnerung. Wie er später in einem Interview erklärt, waren sein analytischer Blick und seine wissenschaftliche Neugier wesentliche Voraussetzungen dafür, dass er das Lager überlebte.

Namensgeber

Eine Schule, die den Namen Primo Levis trägt, verspricht damit auch Haltung zu zeigen. Dies zeigt sich auch im Engagement unseres Fördervereins: eine Vielzahl unserer Förderungen und Projekte tragen zur Stärkung der demokratischen und antifaschistischen Grundhaltung der ganzen Schulgemeinschaft bei. Es ist unser Ziel, Generationen mit einer Haltung zu prägen, die sie bei Unrecht aufstehen lässt, ähnlich wie es auch Primo Levi immer wieder in seinem Leben tat.

“Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.”

– Primo Levi (in »Die Untergegangenen und die Geretteten«, 1990)

Über Primo Levi

Primo Levi verbrachte die meiste Zeit seines Lebens zwar in seiner Heimatstadt Turin, geprägt wurde es aber vor allem durch seine Erfahrungen im Konzentrationslager Auschwitz und der späteren Rückreise, die ihn über Umwege durch halb Europa führte.

“Die, die Ausschwitz läutern sind die,
die bereit wären es wieder aufleben zu lassen.”

– Primo Levi

Primo Levi – Unser Selbstverständnis

Die Gräuel des Nationalsozialismus liegen mehr als 75 Jahre zurück –
und dennoch müssen wir sie uns in Erinnerung behalten.

Primo Levis Leben als Mahnung

Vor etwas mehr als 100 Jahren wurde Primo Levi geboren. Das ist eigentlich keine allzu lange Zeit und dennoch wirken die Dinge, die er zur Zeit des Nationalsozialismus erleiden musste, für uns schon unglaublich fern. Mit der Benennung nach Primo Levi setzte die Schulgemeinschaft im Jahr 2007 ein klares Zeichen. Wir wollen erinnern an die Gräueltaten, die Primo Levi, aber auch vielen anderen Menschen widerfahren sind. Das Schicksal von Primo Levi mahnt uns: Der Schrecken des Holocausts und des zweiten Weltkriegs darf sich nicht wiederholen. Auch heute ist die politische Rechte wieder auf dem Vormarsch. Als überzeugte Demokrat*innen und Antifaschist*innen stellen wir uns klar dagegen. Damit sich Geschichte nicht wiederholt.

Faschismus ist keine Meinung

Der Name „Primo Levi“ ist für uns als Förderverein nicht der zufällige Name der Schule, an der wir wirken, sondern weit mehr. Primo Levis eindrucksvolles Werk als Schriftsteller ist das erschreckende Resultat einer Gesellschaft, in der Hass und Hetze dominieren. Die Vergangenheit zeigt uns, wie schnell aus einer Demokratie eine der grausamsten Diktaturen der bisherigen Zeitrechnung werden konnte, die mit ihrer industriellen Massenvernichtung eine Zäsur in unserer Geschichte darstellt. Gerade auch mit Blick darauf stellen wir uns als Förderverein klar gegen jede Form der Diskriminierung aufgrund von Abstammung, Geschlecht, Religion oder sexueller Orientierung. Wir stehen ein, für eine vielfältige, tolerante sowie demokratische Gesellschaft.

“Aus seinen Fehlern kann man mehr lernen
als aus seinen Erfolgen.”

– Primo Levi

Andenken bewahren

Als Förderverein des Primo-Levi-Gymnasiums sehen wir es auch als unser Aufgabe das Andenken an Primo Levi im Schultag präsent zu halten und zu bewahren.

Infomaterial

Immer wieder erstellen wir Informationsbroschüren über Primo Levi. Diese beleuchten sein Wirken und informieren über sein Leben als Chemiker, Autor und Widerstandskämpfer. Diese Broschüren werden dann im Rahmen unserer Aktivitäten bei Tagen der offenen Tür und anderen Anlässen verteilt.

Primotage

Die Primotage sind eine Veranstaltungsreihe, die 2019 durch eine Gruppe engagierter Eltern und Lehrer*innen ins Leben gerufen wurde. Anlässlich des 100. Geburtstages Levis wurden über das Schuljahr hinweg verschiedene Aktionen und Publikationen durchgeführt und durch uns unterstützt.

Kauf von Büchern

Damit Primo Levi auch im Unterricht behandelt wird, kaufen wir alle Jahre neue Exemplare von seinen  Werken. Diese werden teilweise vom Deutsch-Fachbereich oder auch der Schülerklub-Bibliothek verwendet. Außerdem dienen einzelne Exemplare immer wieder als Geschenk bei Ehrungen für engagierten Schüler*innen.